Heute ist in unserer Podcast-App der erste Teil eines Interviews über Ultras in Syrien mit Nadim erschienen. Wir sprechen mit Nadim, der seit einigen Jahren in Deutschland lebt, über die Entstehung und Entwicklung der Fankultur in Syrien. Bereits im Jahr 2009 gründeten sich erste Gruppen, die fortan ihren Idolen aus Italien und Nordafrika nacheiferten. Die Bewegung stecke in den Kinderschuhen, ehe zwei Jahre später ein erbitterter Krieg begann. Nadim erzählt über seinen Heimverein Hutteen FC aus der Hafenstadt Latakia. Gleich beim ersten Spielbesuch vor über einem Jahrzehnt fesselte ihn die Faszination für die Fankurve und er wurde schnell ein Teil der aufkeimenden Ultrakultur.
Der Krieg veränderte das Leben der syrischen Bevölkerung. Zunächst wurde der Spielbetrieb eingestellt, ehe die Meisterschaftsentscheidung in Damaskus und Aleppo ausgetragen wurde. Plötzlich wurden Auswärtsfahrten zum Höllenritt und einige Ziele wurden aus Sicherheitsgründen nicht angesteuert, da die Fahrt zu gefährlich erschien. Nadim erklärt, welche Bedeutung ein Stadionbesuch in Syrien hat, denn die Spielstätten zählen zu den wenigen Freiräumen der Bevölkerung. Der Staat hält zwar ein Auge auf die Ultras in Syrien, schränkt sie im Handeln allerdings bisher noch nicht ein.
Ihr findet das Interview in unserer beliebten Rubrik Football was my first love International. Viel Spaß beim Reinhören.