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Mia san die Bayern Buch

Viel Feind, viel Ehr – die Bayern und dessen Anhängerschaft. Es wird Zeit, dass wir uns dem “Mia san die Bayern” Buch widmen, welches kürzlich im Werkstatt-Verlag erschienen ist. Dem Autor Christoph Leischwitz haben wir dieses einzigartige Buch über die Geschichte der rot-weißen Fankultur zu verdanken. Ich habe das Buch angefangen und quasi in eins durchgelesen. Wir haben in unserem Podcast ein Interview mit Leischwitz, der uns Einblicke hinter die Kulissen gewährt, geführt. Im ersten Teil des Interviews sprechen wir über die ersten Jahrzehnte der Bayern-Fanszene: Der Ausflug zum Finale um die Deutsche Meisterschaft 1932, die Anfänge der Fanszene, bevor der FCB ins Olympiastadion zog. Dort entwickelten sich bereits in den 70ern die ersten organisieren Strukturen in der Südkurve. Mit den Red Angels ging es zu den Auswärtsspielen im In- und Ausland. Die Allesfahrermentalität und Reisefreudigkeit ist bereits früh das Alleinstellungsmerkmal der Fanszene.

Mia san die Bayern – Die Chronologie der FC Bayern Fanszene

Im späteren Verlauf schwappte die Hooligankultur ins Olympiastadion mit der Besonderheit, dass man unter dem Namen Service Crew München plötzlich mit dem Feind aus Giesing kooperierte. Die gesitteten Fans zeigten dafür nur wenig Verständnis, widmeten sich allerdings dem allgegenwärtigen Stimmungsproblem. Dafür brachte sich ein Fan das Trompetespielen bei. Weil die Nachbarn sich gestört fühlten, trainierte Trompeten-Manni im Auto vor einem Supermarkt, ehe er seine Fähigkeiten im Stadion präsentierte.

Nach der Jahrtausendwende gründete sich die Schickeria München, die seitens der bestehenden Fanszene zunächst argwöhnisch betrachtet wurde. Im Buch “Mia san die Bayern” geht es um die Entwicklung der Fanszene nach dem Umzug in die moderne Arena, die plötzlich zwei Fanblöcke mit räumlicher Trennung vorsah. Die Dauerkarten wurden auf Süd- und Nordkurve verteilt, weil einer der Vereinsverantwortlichen in Südamerika gesehen hatte, dass sich zwei Kurven besser auf die Stimmung auswirken. Der Plan scheiterte natürlich und schnell hatte das Stadion den Ruf als Operetten-Publikum seitens der Presse erhalten. Für die Schickeria war diese Zeit nicht einfach, da die Gruppe nicht nur für verbesserte Gegebenheiten im Stadion kämpfte, sondern immer wieder in Situationen geriet, die strafrechtliche Konsequenzen nach sich zogen und somit der Kontakt zum Verein nicht immer positiver Natur war.

Das Interview ist in zwei Folgen unterteilt und beinhaltet zudem ein kleines Gewinnspiel. Der Werkstattverlag verlost fünf Ausgaben.

Viel Spaß beim Reinhören.